Zweimal nur nah dran

Der UHC Sarganserland ist nach dem ersten NLB-Play-off-Wochenende gegen Aufstiegskandidat Basel Regio
bereits mit 0:2 Siegen im Rückstand. Das Bittere daran: Im ersten Spiel fehlte nur sehr wenig zur Sensation. 

    

Wenn der Zweite der Qualifikation gegen den Achten nach den ersten beiden Play-off-Spielen mit 2:0 Siegen führt, sieht das in der Regel nach «Business as usual» aus. Doch bei der Affiche Basel Regio (2.) gegen den UHC Sarganserland (8.) in den NLB-Viertelfinal-Play-offs täuscht der Eindruck. Zweimal ärgerte der UHCS den Aufstiegsfavoriten mehr als diesem lieb war. 

Vor allem im Auftaktspiel am Samstag in Basel war der Sieg für den Underdog zum Greifen nah. Nach einem 0:3-Rückstand bei Spielhälfte zeigten die Sarganserländer viel Moral und gingen in der 57. Minute durch Ivano Torri gar 4:3 in Führung. Zuvor hatte Torri in Unterzahl schon ausgeglichen (51.) und Lorenzo Compagnoni (37./41.) die Aufholjagd eingeläutet. 

Die Führung hielt aber nur rund 20 Sekunden.  Nach der torlosen Verlängerung musste das Penaltyschiessen entscheiden. Dabei zeigten die Basler Akteure ihre Klasse und verwandelten alle ihre fünf Versuche. Beim UHCS scheiterte nur Compagnoni. Das reichte aber zur 1:0-Führung Basels.

Abgebrühte Basler

Im gestrigen Heimspiel in Sargans vor rund 400 Zuschauern hiess es nach zwei Drittel erst 2:1 für den Favoriten. Nach dem ersten Abschnitt hatte der UHCS nach einem Tor von Jakob Karlsson noch 1:0 geführt. Doch im Schlussdrittel zeigten sich die Basler von ihrer abgebrühten Seite und erhöhten bis zur 48.  Minute auf 4:1. 

Im Anschluss konzentrierten sie sich vor allem darauf, Ball und Gegner laufen zu lassen. In der Folge wurden die Sarganserländer Beine immer müder und die Chancen auf einen neue Kräfte freimachenden Anschlusstreffer, immer weniger. So folgten in der Schlussphase noch zwei Basler Treffer ins verlassene UHCS-Gehäuse sowie ein Überzahltreffer von Christoph Marugg (58.) zum 2:6-Schlussstand und zur 2:0-Führung Basels in der Serie.

Ein Sieg muss nun her

Wie angespannt die Basler Nerven waren, zeigte sich gestern im zweiten Spiel, als bei einer angezeigten Strafe gegen Nationalstürmer Patrick Mendelin der UHCS-Captain Claudio Stucki vor dem  Basler Tor gefoult wurde, was eine veritable Rudelbildung auslöste.

Unverständlich dabei, dass danach nur der gefoulte Stucki auf die Strafbank verwiesen wurde. In welchem Ton beispielsweise Basels finnischer Trainer Jami Herrala die Schiedsrichter ungestraft angehen durfte, sorgte für einige staunende Gesichter in der Riet-Halle  – um es mal diplomatisch auszudrücken. 

Trotz den beiden engagierten Vorstellungen stehen die Sarganserländer in den Viertelfinals nun mit dem Rücken zur Wand. Ein Sieg fehlt Basel nur noch in der Best-of-5-Serie zum Einzug in den Halbfinal. Im nächsten Spiel am kommenden Samstag muss nun ein UHCS-Sieg her.