Starker Schlussspurt

Die U21-Junioren haben sich dank vier Punkten in den letzten beiden Spielen in der Liga gehalten. Ein versöhnliches Ende einer nicht immer nach Wunsch verlaufenen Saison.

Die Ausgangslage war nicht ohne: Punktgleich mit dem Tabellenletzten Widnau aber dem besseren Torverhältnis gingen die U21-Junioren des UHC Sarganserland in die letzten beiden Spiele. Zwei Spiele fielen zuvor dem «Corona-Unterbruch» im Januar zum Opfer. Aus dem Abstiegsrennen hatte sich Frauenfeld schon ausgeklinkt, «Kä Luscht» schien das Motto im Thurgau zu sein. Ebenfalls noch zittern mussten die Glarner Hurricanes.

Am Ende jubelten vor allem die Sarganserländer. Nach dem wichtigen Punkt bei der 4:5-Niederlage in der Verlängerung im vorletzten Spiel in Appenzell, behielten sie im Schlussspiel gegen das zweitplatzierte Herisau die Nerven und gewannen verdient 5:2. Widnau bekam nach dem Kneifen der Frauenfelder nur noch die Chance gegen Aufstiegsrundenteilnehmer Winterthur United zu spielen, verlor aber klar 3:11. Und da die Glarner noch gegen Appenzell verloren (5:9), schlossen die UHCS-Junioren die Saison auf dem versöhnlichen 6. Rang ab.

Vor den beiden letzten Saisonpartien war die Stimmung zwischenzeitlich tief in den Keller gesunken. Die bittere und unverdiente 5:6-Niederlage vor Weihnachten gegen die Gators lagen vielen schwer im Magen. Das Abstiegsgespenst hatte sich ungefragt in die UHCS-Kabine geschlichen. Mit «Ballermann-Mucke» wurde es letzten Samstag verscheucht – Fasnachtsstimmung herrschte in Sargans nicht nur an der Bahnhofstrasse sondern auch in einer Garderobe in der Riet-Halle.

Langes Warten
Das Feiern hatten sich die Junioren verdient. Das zweitplatzierte Herisau, das in der ersten Begegnung 10:3 gewann, wurde über weite Strecken in Schach gehalten. Es half dabei, dass die Sarganserländer erstmals in dieser Saison mehr Personal auf die Bank brachten als ihr Gegner – 15:11 hiess es in dieser «Disziplin». So verlegte sich Herisau vor allem aufs Kontern. Die Abwehr rund um den tadellosen Goalie Sandro U. blieb aber meist Herr der Lage.

Die frühe UHCS-Führung durch Gino V. glich Herisau nach einer Viertelstunde aus. Und nach der ausschweifenden Pausenansprache des singenden Brunos erhöhten die Appenzeller im Powerplay auf 2:1. Anders als in vorangehenden Partien steckte das Team den Gegentreffer problemlos weg und der lange Jonas stocherte mit seiner Saisonpremiere den Ausgleich ins Netz (27.). Und kaum hatte Gianni S. einen Penalty verschossen, nahm Silli U. mit einem unnachahmlichen Backhandschwinger zum 3:2 Mass (35.).

Das 4:2 durch Capitano Zimmi (38.) nach einem kurzen «Tiki-Taka-Anfall» der ersten Linie war denn auch der spielerische Höhepunkt einer eher taktisch geprägten Partie. Wie es halt so schön heisst, wenn beide Teams vor allem auf die Fehler des anderen lauern. Im Schlussdrittel hiess es vor allem Warten auf den erlösenden Schlusspfiff. Das 5:2 in der ersten richtigen Überzahl – in der zweiten soll es auch eine gegeben haben, hiess es gerüchteweise – durch einen Kehl-Knaller, der via Jojo-Bein ins Tor fand (48.), beruhigte das Nervenkostüm vor allem bei den Coaches.

Dieses war schon eine Woche zuvor arg strapaziert worden. Vor allem dank eines starken Jonas M. im Tor hatten die Sarganserländer gegen das starke Appenzell bis zuletzt die Möglichkeit, die Partie zu gewinnen. In der regulären Spielzeit verdaddelten sie aber zu viele Chancen und in der Verlängerung fand ein Appizöller Weitschuss seinen Weg zwischen gefühlt 347 Füssen ins UHCS-Tor. Zuvor hatte der UHCS nach dem ersten Drittel noch geführt, dann – wie so oft – gleich zwei Tore innert kurzer Zeit erhalten. Anders als früher, brachen die Sarganserländer aber nicht ein und glichen durch Jojo wieder aus (34.). Gleiches gelang ihm auch in der 50. Minute wieder, nachdem die Appenzeller zwischenzeitlich in Überzahl in Führung gingen.

Vieles lief nicht wie geplant
Vier Siege in zwölf Partien, sieben von acht Partien mit einem oder zwei Toren Unterschied verloren – «nah dran und doch daneben», müsste wohl die punktemässige Bilanz dieser Saison lauten. Die 64 geschossenen Tore waren der drittbeste Wert der Saison, die 71 Gegentore aber auch der drittschlechteste. Die Saison war deutlich anspruchsvoller als erwartet. Der Trainingsbetrieb mit einem sehr kleinen Kader inmitten der Wirren einer Pandemie wurde zu einer nervenaufreibenden Herausforderung für die Coaches. Vieles lief nicht so wie geplant – bei Spielen und Trainings. Mit dem Klassenerhalt wurde immerhin das Minimalziel erreicht. Nicht mehr und nicht weniger. Es bedarf neuer Besen.