Presseschau: Die «Büezer Buebe» schlagen zu

Aus dem „Sarganserländer“: Auch das zweite Unihockey-NLB-Saisonspiel hat der UHC Sarganserland gewonnen. Beim 4:3-Auswärtssieg gegen NLA-Absteiger Thun überzeugt der UHCS durch eine geschlossene Leistung – und viel harte «Büez».


Hinten eine Bank, vorne treffsicher: UHCS-Verteidiger Dominik Dietrich (Nr. 28) ist wieder einer der Matchwinner. (Bild Hans Mischler/UHC Thun)

von Reto Voneschen (Sarganserländer)

Der UHC Thun rollte den Sarganserländer Kontrahenten beim ersten Wiedersehen in der NLB nach acht Jahren den roten respektive blauen Teppich aus. Mit einem Eventspiel «feierten» die Thuner die Rückkehr in die zweithöchste Klasse, nachdem sie acht Jahre zuvor um den Ligaerhalt in der NLA hatten kämpfen müssen. Zum besonderen Event gehörte auch das Verlegen des blauen Spezialbodens in der schmucken Arena in Seftigen, wo die Frauen von Unihockey Berner Oberland ihre NLA-Spiele – neu Prime League – austragen.

Die Sarganserländer erwiesen sich aber als «schlechte» Gäste, respektive hatten sie keine Lust, nur eine Nebenrolle zu spielen. Und so schauten die rund 400 Zuschauerinnen und Zuschauer auch recht überrascht, als am Ende die Gäste aus dem St. Galler Oberland die drei Punkte mit nach Hause nahmen.

4:3 hiess es nach 60 intensiven und meist recht unterhaltsamen Minuten für den UHC Sarganserland. Und dies war durchaus verdient. Nur im ersten Drittel waren die Thuner, die sich nach dem NLA-Abstieg im Neuaufbau befinden, die tonangebende Equipe. Schon kurz vor der ersten Pause kamen die Sarganserländer aber besser ins Spiel. «Diesen Schwung nahmen wir dann ins zweite Drittel mit», sagte UHCS-Verteidiger Gian-Andrin Meiler.

In diesem zweiten Abschnitt legten die Sarganserländer den Grundstein für den zweiten Saisonsieg. Nach einem Konter verkürzte Mattia Pini kurz nach Spielhälfte auf 1:2, das 3:1 der Thuner nach einem Sarganserländer Abwehrfehler (38.) beantwortete Sacha Degiacomi mit dem 2:3. Und nur eine Sekunde vor der zweiten Pause glich Lorenzo Compagnoni mit einem prächtigen Kreuzeckschuss aus.

Umstrittener Siegtreffer

Im Berner Oberland sind auch die «Büezer Buebe» Trauffer und Gölä zu Hause. Saubere «Büez» lieferten vor allem die UHCS-Abwehrleute am Samstag in Seftigen ab. Wie vor einer Woche gegen Altendorf entschied Abwehrchef Dominik Dietrich den Abnützungskampf im Schlussdrittel. In Überzahl kamen die Thuner zwar zu einem Konter. Der durchgebrochene Tim Schwendimann konnte aber gestoppt werden – ein Foul (und einen daraus folgenden Penalty) sahen dabei die Gastgeber, kein Vergehen die Schiedsrichter. Ricardo Camenisch und Dietrich nutzten die kurze Phase der Unaufmerksamkeit der Thuner und erzielten das 4:3 (50.). Der Rest war weiter viel «Büez» vor dem eigenen Tor, sprich ein gekonntes Verwalten des Vorsprungs.

«Nur drei Tore zu erhalten, war eine solide Leistung», freute sich Meiler, einer der «Oberbüezer» beim UHCS, «vorne hätten wir aber mehr treffen können.» Der Kurs der Sarganserländer stimmt. Den Härtetest gegen den NLA-Absteiger bestanden sie mit viel Einsatz und dem nötigen Quäntchen Glück. Und anders als die richtigen «Büezer Buebe» hinterliessen sie bei ihrem Gastspiel keinen zerstörten Boden. Der blaue «Teppich» wurde ohne Schäden zusammengerollt.