«Das Thema Aufstieg haben wir noch nie besprochen»

Beim sonntäglichen NLB-Heimspiel des UHC Sarganserland gegen Fribourg gilt für ein mal Gratiseintritt für alle.Der neue UHCS-Präsident Stefan Kohler erklärt wieso – und wie er den Verein seit 100 Tagen erlebt hat.

Hofft auf viele Zuschauer: UHCS-Präsident Stefan Kohler (Mitte, weisses T-Shirt). (Bild Reto Voneschen)

von Reto Voneschen (Sarganserländer)

Nach dem Aufstieg der langjährigen Ligadominatoren Thurgau und Basel sind die Karten in der NLB auf diese Saison hin neu gemischt worden. Der UHC Sarganserland hat dabei ein sehr gutes Blatt erwischt. Nach einem Traumstart mit fünf Siegen in Serie liegt der UHCS nach sechs Runden an der Tabellenspitze. Erst letzten Sonntag musste gegen NLA-Absteiger Obwalden die erste Niederlage hingenommen werden. Am Sonntag wartet mit Fribourg ein Mittelfeldteam. Vor allem ist es das letzte Heimspiel für fast zwei Monate – wegen des Meisterschaftsunterbruchs infolge der Heim-WM und des Abtauschs eines Spiels tritt der UHCS erst am 4. Dezember wieder in Sargans an.

Neu gemischt wurden auch die Karten im UHCS-Vorstand. Im Sommer übernahm Stefan Kohler das Amt des Präsidenten. Der gebürtige Taminataler, der heute in Sargans wohnt und für die Mitte im Kantonsrat sitzt, kam als Vater (und später Aushilfstrainer) eines Juniors in den Verein. Hier zieht er eine erste Bilanz seiner Tätigkeit.

Stefan Kohler, Sie sind nun rund 100 Tage als Präsident des UHC Sarganserland im Amt. Wie ist Ihr Eindruck vom Verein?

Stefan Kohler: Ich kann nicht behaupten, dass ich schon den Überblick über die ganzen Tätigkeiten des Vereins habe. Ich habe mich sehr gut eingelebt und lerne laufend dazu. Der Verein ist sehr breit und gut abgestützt, dies ist eine sehr wichtige Voraussetzung. Die Aktivitäten sind sehr vielseitig, das fängt im sportlichen Bereich an, wo wir von fünfjährigen Knirpsen bis zu den Oldies in den Plauschmannschaften aktiv sind. Wir sind immer wieder auf viele Funktionäre und Helfer angewiesen, welche den Spielbetrieb gewährleisten, die Trainings leiten, die Festwirtschaft führen oder sich um die Finanzen und Sponsoren kümmern.

Wo sehen Sie am meisten Entwicklungs- und Verbesserungspotenzial?

Unser Verein wird immer wieder gefordert sein, Strukturen zu schaffen, damit längerfristig Unihockey auf diesem Level gespielt werden kann. Die Nachwuchsarbeit ist da ein sehr wichtiger Bestandteil. Dazu braucht es auf allen Juniorenstufen immer wieder Trainer, welche die Kids für den Sport motivieren und begeistern können. Es wird eine Herausforderung werden, diese Ämter auch zukünftig gut zu besetzen und die finanziellen Rahmenbedingungen zu schaffen.

Das Fanionteam spielt seit 15 Jahren in der NLB und scheint in dieser Saison zu den stärksten der Liga zu gehören. Ist ein Aufstieg überhaupt ein Thema?

Das Thema Aufstieg haben wir im Vorstand noch nie besprochen. Zurzeit bin ich einfach glücklich für die Mannschaft, dass es so gut läuft. Die Liga ist sehr ausgeglichen, und es freut mich natürlich, dass unsere Jungs da so gut vorne mithalten können. Aber die Saison dauert ja noch etwas länger und wir können eine Bilanz am Schluss der Meisterschaft ziehen.

Am Sonntag gilt beim NLB-Heimspiel gegen Fribourg Gratiseintritt. Was versprechen Sie sich von dieser Aktion?

Mit dieser Aktion wollen wir der Bevölkerung des Sarganserlandes und der näheren Umgebung eine Möglichkeit bieten, mal etwas Unihockey in der Sporthalle Riet in Sargans zu schnuppern. Wir betreiben Leistungssport in unserer Region und möchten dies hier auch etwas näherbringen. Zudem hat es sich das Team nach diesem tollen Saisonstart verdient, dass wir es würdig in die WM-Pause verabschieden und so für die nächsten Trainings und Spiele motivieren können. Ich würde mich sehr freuen, wenn viele Zuschauer dieser Aktion folgen würden.

Ihr Tipp fürs Spiel?

Die Spiele sind meistens ausgeglichen. Nach der Niederlage letzten Sonntag bin ich überzeugt, dass wir wieder eine ganz starke und hochmotivierte Mannschaft sehen werden. So hoffe ich doch auf einen Heimsieg. Da meistens Spektakel garantiert ist, tippe ich auf einen 6:3-Sieg.