Die Lebensversicherung

Seit 14 Jahren hütet Josef «Sepp» Mattle das Tor des UHC Sarganserland. Und er wird mit jedem Jahr besser. 

Erfahrener Rückhalt: Der Murger Josef Mattle hütet das UHCS-Tor seit der ersten Saison in der Nationalliga B. (Bild Erwin Keller)

von Reto Voneschen («Sarganserländer»)

Nach einer kurzen Weihnachtspause geht für den UHC Sarganserland morgen der NLB-Alltag bereits wieder mit einer Doppelrunde los. Der ersten von drei bis zum letzten Januarwochenende, dem Ende der Qualifikationsphase in der NLB. Aktuell steht der UHCS auf Rang 3, der Vorsprung auf den Play-off-Strich (8. Platz) beträgt aber nur vier Punkte, allerdings mit einem Spiel weniger als die Konkurrenz. 

Der Start ins neue Jahr ist dabei happig: Mit NLA-Absteiger Ad Astra Obwalden wird morgen Samstag um 18 Uhr in der Sarganser Riet-Halle der Tabellenzweite erwartet, am Sonntag geht die Reise zum viertplatzierten Fribourg. In der Hinrunde fügten die Obwaldner dem damaligen Leader aus dem Sarganserland die erste Niederlage zu (4:6), gegen Fribourg gabs einen 4:3-Zittersieg zu Hause.

Oft den Unterschied gemacht

Sich möglichst rasch die Play-off-Qualifikation zu sichern, ist das erste Ziel der Sarganserländer. Torhüter Josef «Sepp» Mattle geht dabei noch einen Schritt weiter. «Wir wollen das Heimrecht in den Play-offs», sagt der Murger, «das wird streng mit den sieben Spielen im Januar, aber die Top Vier sind möglich.» Auch wegen Mattle: Der Routinier ist einer der Hauptgründe für den Höhenflug des UHCS in dieser Saison. Jede Partie hat der 32-Jährige bestritten, und gerade in den vielen engen Partien machte der reflexstarke Torhüter den Unterschied aus. «In den engen Partien haben wir meistens bessere Leistungen gezeigt», so Mattle, «und ich hatte auch immer viel zu tun. Als Torhüter liebe ich das.»

Lange musste der Murger darauf warten, die unbestrittene Nummer 1 im UHCS-Tor zu sein. Das erste NLB-Spiel bestritt er fast auf den Tag genau vor 14 Jahren in Langenthal, noch als U21-Junior (Mattle: «Die beiden NLB-Torhüter fielen krank aus, da musste ich ran.»). Seither teilte er sich über die Jahre den Torwartsposten mit elf Kollegen. Anders gesagt: Die Goalies kamen und gingen – Mattle blieb dem UHCS treu. 

«Dass wir vorne mitspielen können in dieser Saison, habe ich schon gehofft», sagt der Torhüter, «zum Glück hat zu Beginn der Saison vieles optimal funktioniert.» Nach dem ersten Höhenflug musste der UHCS aber kleine Tiefschläge hinnehmen. Zweimal verlor er gegen das Schlusslicht, zuletzt vor Weihnachten in Langenthal. «Wir spüren nun, dass die nominell schwächeren Teams gegen uns besonders motiviert sind», so Mattle. Mehr Konzentration, vor allem zu Beginn der Spiele, und mehr Geduld fordert der UHCS-Goalie von seinen Vorderleuten. «Wir müssen einfach immer geduldig spielen, dann kommts gut», so Mattle.

Geschäft vom Vater übernommen

Ein Ende seiner Karriere ist noch nicht in Sicht. «Ich schaue von Jahr zu Jahr», so Mattle, «aber ich bin körperlich fit und habe Bock auf eine weitere Saison.» Auch wenn sich bei ihm auf beruflicher Seite etwas getan hat. Anfang Jahr hat er die Polsterei seines Vaters Josef Mattle senior in Schübelbach übernommen. Neu wird diese «Polsterei Mattle» heissen. Ein Wechsel, der sich seit Längerem angebahnt hatte: Mattle Junior machte eine Zusatzausbildung zum Industriepolsterer und half in den letzten Jahren tatkräftig im Betrieb mit. «Mein Vater ist zwar im Pensionsalter, wird aber weiterhin mithelfen», sagt Mattle junior. «Ich freue mich nun auf die Herausforderung mit dem eigenen Geschäft.»