NLB: «Ich will immer gewinnen»

Morgen Samstag beginnt für den UHC Sarganserland mit den NLB-Viertelfinal-Play-offs gegen Fribourg die entscheidende Phase der Saison. Für Captain Fabian Beeler ist klar: Der Halbfinal-Einzug ist möglich.

Geht voran: Fabian Beeler hat sich nach zwölf Jahren in der NLA beim UHC Sarganserland als Führungsspieler etabliert. (Bild Erwin Keller)

von Reto Voneschen (Sarganserländer)

Eine höchst erfreuliche Qualifikation hat der UHC Sarganserland in dieser NLB-Saison hingelegt. Nach dem anfänglichen Höhenflug an der Tabellenspitze und einem kurzen Zwischentief setzte sich der UHCS in der Spitzengruppe hinter den NLA-Absteigern Thun und Obwalden fest. Erst im zweitletzten Spiel verloren die Sarganserländer den 3. Rang an Kloten-Dietlikon. 

Erstmals seit Jahren war die Play-off-Qualifikation beinahe nur eine Randnotiz. Das mannschaftsinterne Ziel des Heimrechts in den entscheidenden Spielen wurde ebenfalls frühzeitig erreicht. Dieses Heimrecht ist in einer Liga der weiten Distanzen ein grosser Vorteil. Auch weil im Best-of-5-Modus gespielt wird. Im Optimalfall ist die Serie nach drei Partien zu Ende.

Mit Fribourg hat der UHC Sarganserland den – distanzmässig – weitestentfernten Kontrahenten in den Play-offs erhalten. Im Wahlprozedere entschieden sich Thun (1.) und Obwalden (2.) für ihre rangmässig üblichen Kontrahenten – die Berner Oberländer spielen gegen das achtplatzierte Grünenmatt, die Obwaldner gegen Ticino Bellinzona (7.) –, Kloten-Bülach entschied sich dann für den Aargauer Nachbarn Reinach (5.). 

An die Freiburger Equipe hat der UHCS gute Erinnerungen. Das Hinspiel in Sargans gewann er dank zwei spektakulär verwandelter Penaltys von Jakob Karlsson mit 4:3. Das Auswärtsspiel ging nach einer souveränen Vorstellung mit 7:2 an die Ostschweizer. 

Potenzial nun abrufen

Der Optimismus vor dem Play-off-Start ist bei UHCS-Captain Fabian Beeler deutlich spürbar. «Ich hoffe, wir müssen nur einmal nach Freiburg reisen», sagt der Routinier, der auf diese Saison zu seinem Stammverein zurückkehrte. Beeler ist überzeugt: «Rein von der Qualität haben wir mindestens das drittbeste Team der Liga.» Nun gelte es das vorhandene Potenzial abzurufen und sich auf das eigene Spiel zu konzentrieren. «Im Hinspiel ist uns dies nicht immer gelungen», schaut der Flumser kurz zurück, «aber wenn wir unsere Leistung abrufen, dann gewinnen wir auch.»

Nach zwölf Jahren in Chur, neun davon in der NLA, kehrte der 28-Jährige im letzten Sommer zurück ins Sarganserland, wo er in Mels aufwuchs und bis zu den U21-Junioren beim UHCS spielte. Schon vor der letzten Spielzeit sei er in Gesprächen mit dem Stammverein gewesen, «aber ich wollte noch eine Saison in der NLA spielen». 

Mehr denken, weniger rennen

Kaum zurück, wurde der ehemalige U19-Internationale gleich zum Captain ernannt. «Ich war selber überrascht», gesteht Beeler, aber dann erfuhr er, dass der langjährige Captain Claudio Stucki und Trainer Simon Gugelmann entschieden hatten, einen neuen Spielführer zu suchen. «Stucki war der Erste, der mir zur Wahl gratulierte, das war mir sehr wichtig», so Beeler.

Wechseln Spieler von einer höheren in eine tiefere Liga, ist die Gefahr gross, dass Leistung und Einsatz abnehmen. Nicht so bei Beeler. «Wenn ich etwas mache, dann hundertprozentig.» Auch habe es für ihn keinen grossen Unterschied gemacht, nun mit dem UHCS an der Spitze mitzuspielen und nicht mehr, wie in Chur, in den hinteren Tabellenregionen. «Ich will immer gewinnen», lautet seine Devise. 

Einzig der Niveauunterschied zwischen den Ligen macht ihm etwas zu schaffen. Sehr gross sei der, vor allem im spielerischen Bereich, hat Beeler feststellen müssen. «Oft geht es einfach nur hin und her.» Mehr denken und weniger rennen, wünscht sich der Flügelspieler oftmals. Als Captain kann er nun in den Play-offs mit gutem Beispiel vorangehen.