NLB: Das war zu wenig

Der UHC Sarganserland hat das erste Play-off-Viertelfinalspiel der Unihockey-NLB mit 6:7 nach einer lange dürftigen Leistung gegen Fribourg verloren. Heute ist der UHCS doppelt gefordert.

Bissiger: Die Fribourger Gäste weisen den UHCS in die Schranken. (Bild Reto Voneschen)

So hatte man sich das UHC Sarganserland nicht vorgestellt. 0:1 liegt der UHCS in der Best-of-5-Viertelfinalserie nach dem ersten Spiel im Rückstand. Und das nicht mal zu Unrecht: Bei der 6:7-Niederlage war der Gast aus Fribourg über weite Strecken die bessere Equipe. Vor allem waren die Romands von der ersten Sekunde an bereit für die Play-offs. Jeder geblockte Schuss, jeder gewonnene Zweikampf und jeder Abschluss aufs UHCS-Tor wurden von der Fribourger Bank lautstark bejubelt. Im Gegensatz dazu wirkten die Sarganserländer emotionslos, von Play-off-Atmosphäre fast nichts zu spüren.

So war es kein Wunder, dass die Fribourger 2:0 nach dem ersten Drittel führten, 4:0 stand es gar bei Spielhälfte für die Gäste. «Wo ist der UHCS?», fragten sich manche besorgt auf der Tribüne. «Hier», antwortete Fabian Beeler in der 32. Minute, als er das erste Tor für die Gastgeber schoss. Und endlich war auch Feuer im Team. Jakob Karlsson doppelte gleich nach (34.) und bis kurz vor der Pause wurde das Fribourger Tor unter Beschuss genommen. Doch wenige Sekunden vor der Sirene entwischte das Freiburger Finnenduo und schon hiess es 2:5.

Im Schlussdrittel kam es noch schlimmer. Wieder im Rhythmus des ersten Drittels liessen die Sarganserländer die Gäste gewähren. So stand es nach 42 Minuten bereits 7:2 für die Fribourger. Die Sache schien gegessen, auch als Karlsson das 3:7 erzielte (50.). Erst als Gian-Andrin Meiler das 4:7 erzielte (55.), begannen die ersten zu rechnen.

Erinnerungen an «goldene Phase» zu Saisonbeginn, als die Sarganserländer so manche Partie in der Schlussphase drehten, kamen auf, als Dominik Dietrich und Christof Marugg in der 59. Minute innert sieben Sekunden auf 6:7 verkürzten. Nun war endgültig Feuer im Dach. Noch gut anderthalb Minuten waren zu spielen. Mit Mann und Maus belagerte der UHCS das Fribourger Tor, lichterloh brannte es zwischenzeitlich vor Goalie Maxime Perroulaz – doch der Ball wollte nicht mehr über die Linie.

«Es war eine bittere Niederlage», meinte Topskorer Karlsson. «Wir waren vielleicht etwas nervös und nicht bereit von Anfang an», so der Schwede, viele individuelle Fehler hätten dann zu Gegentoren geführt. Er sah aber auch Erfreuliches. «Bei sechs gegen fünf Feldspielern haben wir gut gespielt», fand Karlsson. In dieser Phase fielen auch die späten Tore.

Das Fazit ist schnell gezogen: Abhaken, nach vorne schauen. Bereits am Sonntag geht es mit dem zweiten Spiel in Fribourg weiter. Die überraschende Niederlage dürfte nun jeden UHCS-Akteur geweckt haben. «Wir wollen einen Sieg in Fribourg holen», gab Karlsson die Richtung vor.

UHC Sarganserland – Floorball Fribourg 6:7 (0:2, 2:3, 4:2)
Sporthalle Riet, Sargans. – 379 Zuschauer. – SR Bleisch/Coduto.
Tore: 4. Halter (Rottaris) 0:1. 11. Rottaris (Fasel) 0:2. 24. Pesu 0:3. 30. Zurich (Ritz) 0:4. 34. Beeler 1:4. 36. Karlsson (Marugg) 2:4. 40. Pesu (Keskitalo) 2:5. 42. Roulin (Hediger) 2:6. 42. Pesu (Keskitalo) 2:7. 50. Karlsson (Lanfranchi) 3:7. 55. Meiler (Degiacomi) 4:7. 59. Dietrich (Karlsson) 5:7. 59. Marugg (Dietrich) 6:7.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Sarganserland. 2mal 2 Minuten gegen Fribourg.

Die besten Spieler: Eino Pesu (Fribourg, links) und Dominik Dietrich (UHCS, rechts) erhalten von den UHCS-Junioren Lionel und Gianluca die Best-Player-Preise. (Bild Reto Voneschen)