U21: Aggeler-Brüder on fire

Die U21 des UHC Sarganserland erlebte beim 9:8-Heimsieg gegen Appenzell eine wahre Achterbahnfahrt der Emotionen. Nach einer 7:2-Führung wurde es in den letzten zehn Minuten noch ganz eng.

Beim ersten „Super Sunday“ dieser Saison der U21, Herren 2 und NLB des UHC Sarganserland am ersten Advent stand als erstes das Aufeinandertreffen der U21 gegen Appenzell an. Der Anpfiff markierte den Beginn eines packenden Spiels, in dem die Sarganser das Spielgeschehen zuerst dominierten und einige Schüsse auf das Tor der Appenzeller abgaben, jedoch zunächst ohne Erfolg. Wie so oft in dieser Saison gelang dem Gegner das erste Tor gegen Sarganserland. Die Appenzeller nutzten eine Kontersituation in der 8. Minute, um mit 1:0 in Führung zu gehen. Doch der dritte Block der Sarganser zeigte im ersten Drittel eine bemerkenswerte Leistung, indem er das Spielverständnis der Appenzeller durchschaute. Matthias Landolt verwertete einen Pass von Nico Ackermann und glich zum 1:1 aus. Dies entfachte pure Begeisterung und ebnete den Weg für Fabian Aggeler (15.) und Gino Vasella (17.), die den Pausenstand auf 3:1 erhöhten.

Im zweiten Drittel ergaben sich Chancen für beide Teams, wobei das UHCS-Team etwas mehr Möglichkeiten hatte. Die Appenzeller lieferten den Sargansern sogar die Gelegenheit, ihre Führung auszubauen: Nach einem Wechsel-Chaos landete Jannik Rempfler für zwei Minuten auf der Strafbank. Noah Good nutzte das Powerplay und erhöhte auf 4:1 nach einem Pass von Fabian Aggeler. Kurz vor der zweiten Pause ereigneten sich zwei denkwürdige Szenen vor dem Sarganserländer Tor: Zunächst erzielten die Appenzeller das 2:4 durch Nachstochern nach einem Buebetrickliversuch, der jedoch zuerst von Torhüter Kai Hagmann abgewehrt wurde. Kurz darauf erzielten die Appenzeller ein Tor, das jedoch vom Schiedsrichter aufgrund eines eindeutigen Fussspiels annulliert wurde. Stand zur zweiten Pause: 4:2 für Sarganserland.

Das Geschehen im dritten Drittel werden die Sarganser nicht so schnell wieder vergessen. Es war eine emotionale Achterbahnfahrt. Zunächst brachten Fabian Aggeler (42./49.) und Noah Good (43.) die Sarganser mit 7:2 in Führung. Kurz nach dem siebten Treffer musste Matthias Landolt für zwei Minuten auf die Strafbank. Dies nutzten die Appenzeller im Powerplay und erzielten ihr drittes Tor. Nur 21 Sekunden später verkürzten sie weiter auf 4:7. Doch auch das Timeout der Sarganser schien zunächst keine Wirkung zu zeigen. Die Abwehr funktionierte nicht mehr wie gewohnt. In der 55. Minute gelang es zweimal Gian Mock, die Appenzeller auf 6:7 heranzubringen.

Glücklicherweise wussten die Aggeler-Brüder, was zu tun war, und brachten die Sarganser mit 9:6 in Führung (55. Simon Aggeler nach Zuspiel von Noah Ackermann, 56. Fabian Aggeler nach Zuspiel von Gino Vasella). Nachdem die Gefühlsachterbahn bereits einige Loopings gedreht hatte, folgte der nächste: In der 56. Minute erzielten die Appenzeller erneut ein Tor. Man war sich bewusst, wie anfällig die Abwehr der Sarganser heute war und wie schnell ein Zwei-Tore-Vorsprung schwinden konnte. Nach einer Zwei-Minuten-Strafe der Sarganser nutzten die Appenzeller mit einem einfachen Zuspiel durch die Sarganserländer Box die nächste Powerplay-Möglichkeit. Drei Minuten vor Schluss stand es nur noch 9:8 für die Sarganser. Dieses Ergebnis konnte die U21 aber bis zum Schlusspfiff halten.

Ohne die fünf Tore der Aggelers und deren Kampfeswillen, der bis zum Schluss anhielt, hätte dieses Spiel mächtig in die Hose gehen können. Es war sicherlich kein Sieg nach Wunsch für die Sarganser, denn ein Spiel, in welchem sie 7:2 führen, hätte man normalerweise souverän gewinnen müssen. Die letzten zehn Minuten waren ebenso denkwürdig wie zuletzt gegen Frauenfeld.
 
Trainer Jakob Karlsson äusserte in der Kabine zum Schluss: „Das ist nicht die Art und Weise, wie wir Spiele gewinnen wollen, aber drei Punkte sind drei Punkte. Ich möchte das jedoch in dieser Saison nicht noch einmal sagen.“ Man of the Match wurde Fabian Aggeler mit vier Toren und einem Assist.

UHC Sarganserland – UH Appenzell 9:8 (3:1, 1:1, 5:6)
Sporthalle Riet, Sargans. – 75 Zuschauer. – SR Flütsch/Zehnder.
Tore: 8. R. Inauen (E. Lamminger) 0:1. 14. M. Landolt (Ni. Ackermann) 1:1. 15. F. Aggeler 2:1. 17. G. Vasella (A. Ackermann) 3:1. 34. N. Good (F. Aggeler) 4:1. 39. G. Mock (L. Lamminger) 4:2. 42. F. Aggeler (G. Vasella) 5:2. 43. N. Good (J. Vogt) 6:2. 49. F. Aggeler (J. Niederhauser) 7:2. 50. R. Inauen (L. Lamminger) 7:3. 50. L. Lamminger 7:4. 55. G. Mock (M. Rusch) 7:5. 55. G. Mock 7:6. 55. S. Aggeler (No. Ackermann) 8:6. 56. F. Aggeler (G. Vasella) 9:6. 56. R. Inauen (E. Lamminger) 9:7. 58. R. Inauen (G. Mock) 9:8. Strafen: 2mal 2 Minuten gegen UHC Sarganserland. 1mal 2 Minuten gegen UH Appenzell.
UHCS: Kai Hagmann, Fabian Walther; Silas Pöhl, Noah Ackermann, Simon Aggeler, Noah Good, Sandro Grünenfelder, Jonathan Vogt, Livio Rutzer, Fabian Aggeler, Jan Niederhauser, Gino Vasella, Arno Ackermann, Jonas Struger, Matthias Landolt, Nico Ackermann, Claudio Lemm, Janis Kalberer, Andrin Grun, Andreas Galliver, Patrick Zünd, Noah Brunner. – Staff: Jakob Karlsson, Lukáš Jalový